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Job und Freizeit eines Sängers

Wie sind die Arbeitszeiten außerhalb von Auftritten? Wann ist Urlaub angesagt? Gibt es denn überhaupt eine Freizeit?? 

„So einen Job wie du möchte ich auch haben“ oder „Du hast ein Leben“ bekomme ich oft zu hören. Ja, ich bin durchaus zufrieden mit meinem Leben, aber dass ich nur arbeite, wenn ich einen Auftritt habe, das ist ein Wunschdenken.

Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, was meine Arbeit als Songwriter und Sänger betrifft, aber einen kleinen Überblick gebe ich gerne.

Meine Lieblings-Tätigkeiten sind:

  • Komponieren
  • Live-Auftritte
  • Fanbetreuung

Das sind, ganz grob geschätzt, etwa 5-10% meiner Arbeitszeit.

Dann haben wir noch die Tätigkeiten, die ganz OK sind:

  • Produzieren
  • Arrangieren
  • Proben

Das sind etwa weitere 5%.

Und der große Rest sind Dinge, die ich weniger mag:

  • Social Media, also Facebook, Instagram etc.
  • Website Pflege
  • Promotion
  • Pressearbeit
  • Booking (Organisieren von Auftritten)

Das sind etwa 85-90% – uff.

Wieso mache ich das dann, fragt ihr euch vielleicht. Ganz einfach… 

Weil die Lieblings-Tätigkeiten so extrem toll sind.

Nehmen wir mal meine Engagements auf den Kreuzfahrtschiffen. Bald ist es wieder soweit und ich freue mich riesig darauf. In die Karibik geht es mit dem Traumschiff, bekannt aus dem Fernsehen. Da werde ich in drei Wochen drei Auftritte mit jeweils einer Stunde abhalten. Also drei Stunden Arbeitszeit. Hinzu kommt die tolle Reise, das Flair auf dem Schiff, wahnsinnig nette Gäste, eine super Crew, und natürlich die Gage. Was nicht gesehen wird ist die Arbeitszeit im Verborgenen. Es wird geprobt, auch an Bord, und die Shows müssen erstellt werden, was ich alles im Vorfeld mache. Aber wenn eine Show mal steht, dann ist der Aufwand gering und man kann Job und Freizeit wunderbar miteinander verbinden.

Job und Freizeit miteinander verbinden – so halte ich es sehr oft, auch mit meiner Band SchlagerCafé. Neulich waren wir gebucht für das große Parkfest in Bad Aibling, zwischen 6000 und 7000 Gästen waren anwesend und die Stimmung war fantastisch. Gespielt haben wir viereinhalb Stunden mit Pausen. Schaut euch hier einen kleinen Zusammenschnitt an, dann bekommt ihr einen Eindruck, wie geil das war.

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Allein die Anreise war recht zeitaufwändig, also haben meine Lebensgefährtin Sabine und ich um den Auftritt herum ein paar Tage in den Bergen und am Chiemsee verbracht.
Oder nach der Veröffentlichung meiner aktuellen Single „Alles ist gut so“ war viel Promotion und Büroarbeit erforderlich. Wenn ich an der Büroarbeit etwas gut finde, dann, dass ich die Zeit frei einteilen kann. Das Meiste kann ich nachts erledigen. Ich gehe bei schönem Wetter dann lieber zum Beachvolleyball, arbeite nachts und schlafe wenig. Zusätzlichen Energie-Boost hole ich mir in den Bergen. Im Tannheimer Tal waren Sabine und ich kurz nach der arbeitsintensiven Zeit im Juli. Also immer schön für Ausgleich sorgen, sonst macht es keinen Spaß. Ich weiß – ich könnte mehr Booking betreiben und mehr Promotion und vor allem mehr Social Media. Aber wer mich kennt, weiß, dass Genügsamkeit eine meiner Tugenden ist. Nicht übertreiben mit der Arbeit, am Lebensende will ich nicht sagen „Wie schön, dass ich so viel gearbeitet habe“ sondern „Toll, was für eine hohe Lebensqualität ich hatte.“

Chiemsee
Ich im Haldensee, dahinter die Rote Flüh, die wir zuvor bestiegen haben
Nach dem Beachvolleyball, Entspannung am Stadtstrand Stuttgart