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Rückblick „Frühsommerfreuden in der Ostsee“ mit dem Traumschiff MS Amadea, Teil 1

Zugegeben – ein bisschen nervös war ich schon, als es wieder auf ein Kreuzfahrtschiff ging für ein Engagement als Solist. Nicht nur wegen der Rückkehr zur See nach fast 20 Jahren, sondern auch wegen der Anfahrt. Mit dem Zug reiste ich an und die Bahn ist ja nicht gerade bekannt für Zuverlässigkeit. Zwei Stunden zeitlichen Puffer hatte ich eingeplant. Würde das reichen?

Und dann noch die Shows. Würden die beim anspruchsvollen Traumschiff-Publikum ankommen? Zwei Shows sollte ich präsentieren in den zwei Wochen auf See. Ja, das klingt ein wenig nach Luxus. In zwei Wochen „nur“ zwei Shows. Und die restlichen Tage? Könnte ich frei machen, wenn da nicht noch die normale Arbeit eines Sängers wäre. Posten in den Social Media Kanälen, proben, Texte lernen, am neuen Album arbeiten, andere Versionen meiner Songs produzieren und vieles mehr. Und das mit selten Internet, nämlich nur dann, wenn wir in Landnähe waren.

Bordwerbung für "Schlager & mehr"

Die erste Show „Schlager & mehr“ sollte am siebten Abend meiner Reise im Theater des Schiffes stattfinden. Ein unglaublich schönes Theater mit wesentlich mehr Technik als man von einem relativ kleinen Schiff mit 570 Passagieren erwarten könnte. Am Vormittag schlenderte ich noch durch die wunderschönen Gassen von Tallinn, am Nachmittag wurde im Theater geprobt. Zwei Stunden waren angesetzt für eine 50-60-minütige Show. Soundcheck musste gemacht werden und das Licht eingestellt. Ebenso übergab ich meine Wünsche an Cheftechniker Dennis, zu welchem Zeitpunkt er das Halbplayback, also die Musik, einspielen sollte, sowie weitere technische Angaben. Nach etwa einer halben Stunde waren wir mit meinem Programm durch und Dennis konnte die restliche Zeit nutzen, um das Licht zu programmieren. Und was soll ich sagen – was er da gebastelt hat war phänomenal. Das Publikum auf dem Schiff war etwas älter, so dass ich unbedingt meine aktuelle Single „Die Jungen Alten“ performen wollte, allerdings in einer neuen Version, einer Weltpremiere, nämlich nur mit Piano-Begleitung anstatt der bekannten Popschlager-Version. Dazu gab es romantisches Licht und Nebel. Ebenso bei der Ballade „Stääne“, da wurden künstliche Sterne gezaubert, und die Stimmung hat mich einfach nur umgehauen. Schaut euch die Bilder an.

Die Mischung meines Programms kam super an und bei einigen Liedern wurde mitgesungen und im Rhythmus geklatscht und natürlich wurde eine Zugabe verlangt, bevor es dann zur Autogrammstunde ging, bei der ich noch die Nähe der neu gewonnenen Fans genoss. Als Zugabe gab es „Mi Tierra Gran Canaria“ in der akustischen Version, nur mit Gitarre begleitet. Das Lied ist immer ein Risiko, denn wenn es nicht ganz so ruhig ist, wie ich es brauche, um den Rhythmus zu hören, kann das ganz schnell mal schief gehen. Abgesehen davon hört das Publikum auch jeden noch so kleinen Fehler von mir, weil es nichts an Effekten gibt, die die Fehler übertünchen. Das Lied in dieser Version erfordert höchste Konzentration und einiges an der jahrelang gelernten Gesangstechnik. Gegen Ende des Liedes ziehe ich noch das Mikrofon weg, so dass die Gäste meine Stimme unverstärkt hören, komplett naturbelassen. Auch hier bedarf es absoluter Stille und ein umgeworfenes Glas oder Lachen kann die Atmosphäre leicht zerstören. Aber wenn dann alles klappt, ist das eine Wahnsinns-Atmosphäre, und so war das auch diesmal. Im letzten Refrain schwenkte ich noch auf die deutschen Textzeilen und änderte noch das Ende in „… wir feiern hier mit Freunden, das Glück auf der Amaaa-dee-aaaa“. Tosender Applaus war die Folge. Freut euch auf Teil 2 meines Rückblicks.